Nicht nur der Schweinebraten schmeckt besser, nachdem man ihn längere Zeit im Ofen ließ. Nein, auch Whiskyfässer werden unter versierter Hitzebehandlung deutlich aromatischer. Damit das Holz des Fasses auch seinen Geschmack an den Whisky abgeben kann, ist eine Behandlung mit Hitze unerlässlich. Dieser Prozess nennt sich toasten.
Wie in einem Backofen wird dabei das Fass bis zu 30 Minuten auf 200 Grad Celsius erhitzt. Hierdurch spaltet sich die Zellulose des Holzes zu karamellisierender Xylose, dem sog. Holzzucker auf. Gleichzeitig zerfällt das Lignin des Holzes, was für die Zellverholzung zuständig ist zu Vanillin. Durch diese Prozesse gewinnt das Fass an geschmacksrelevanten Eigenschaften, die es an den Inhalt weitergeben kann.
Auf die Prozedur des Toastens folgt eine etwa 5 minütige Ausbrennphase. Dabei wird die Innenseite des Fasses ausgeflammt und mit Wasser abgelöscht. Hierdurch entsteht eine dünne Kohleschicht auf der so behandelten Oberfläche, die wie ein Aktivkohlefilter wirkt. Sie entzieht dem Whisky unangenehme und scharfe Geschmacksstoffe.