Ob ein Whisky später ein rauchiges Aroma haben wird, entscheidet sich bereits bei der Herstellung des Malzes. Um den Keimvorgang der zuvor eingeweichten Gerstensamen (Grünmalz) zu stoppen, werden diese gedarrt. In den moorreichen Regionen der britischen Inseln war es aufgrund von Holzmangel üblich, den reichlich vorhandenen Torf als Brennmaterial zu nutzen.
Neben der starken Rauchentwicklung setzt der säurehaltige Torf beim Verbrennen eine Reihe geschmacksintensiver Phenole frei, die in den Malz übergehen. Diese Stoffe lassen den versierten Geschmacksliebhaber Assoziationen wie „Grillfeuer“, „Leder“ oder gar medizinische Noten, wie den Geruch eines Heftpflasters erkennen. Ein über Torffeuer gedarrter Malz wird daher auch als „Rauchmalz“ (engl.: „Peated Malt„) bezeichnet und ist schon vom Geruch her deutlich von ungetorftem Malz zu unterscheiden.
Bei der späteren Destillation der Malzmaische gehen genau diese Geschmacksstoffe in den Rohwhisky über. Gerade bei Whisky, der noch nicht allzu lange im Fass gereift wurde ist dieser Geschmack noch intensiv wahrnehmbar. Reift getorfter Whisky über längere Zeit im Fass, so entzieht ihm dieses über die Jahre die scharfen und rauchigen Noten.